Ein Glucksen und Quietschen, freudestrahlende Augen! Das Baby zerpflückt mit großer Freude ein Geschenk, genauer gesagt das Geschenkpapier! Dabei interessiert nicht das Eigentliche, das Innere, sondern die bunten Papierfetzen, die unter Jubel durch die Luft wirbeln. Eine verständliche, aber dennoch am Ende etwas fehlgeleitete Freude.
Als eine lernbeflissene und gehorsame Anzahl von Jesusnachfolgern erfolgreich von ihrem Feldzug zurückkommen, ist ihre Freude ganz ähnlich. Jesu Verheißungen hatten sich unter ihren Händen erfüllt. Wer sollte sich da nicht freuen?
A b e r Jesus möchte ihre Freude auf das Eigentliche lenken. Denn alles auf der Erde geschehene Werk ist eben letztlich dann doch zeitlich und damit vergänglich. Jesus dagegen sieht tiefer, hat Durchblick. Eben auch dann, wenn sich alle finsteren Mächte wie in einem Unwetter blitzartig und unvorhergesehen entladen, wenn Erfolge ausbleiben, wir erschöpft und gelähmt sind und sich eine teuflische Atmosphäre zusammenbraut.
Und Jesus hat nicht nur Einblick, sondern ist einziger Garant, uns in den unangenehmen irdischen und geistlichen Gewitterlagen ans Ziel zu bringen.
Und darüber sollen wir uns freuen. Denn dazu mussten Feinde Gottes zu Kindern Gottes gemacht werden. Aus Gottlosen mussten Heilige Gottes werden. Geistlich Tote mussten zum Leben erweckt werden. Sklaven der Sünde mussten in die Freiheit der Gottesherrschaft geführt werden. Verlorene mussten gefunden werden. Zur Hölle Verurteilte mussten zu Erben des Himmels gemacht werden. Götzendiener mussten Anbeter des wahren, lebendigen Gottes werden. Und die Schuld der gesamten Menschheit musste ein für alle Mal gesühnt werden. Was blutrot war, sollte weiß, wie reine Wolle werden – und zwar durch das Blut eines Opfers – durch den Opfertod des Gottessohns Jesus, des Messias. Gibt es ein größeres Wunder?!?
Und deshalb sagt Jesus: „Freut euch viel mehr, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind“ (Lukas 10,20).
Andreas Riedel