leere Stuhlreihen

Haus-Got­tes­diens­te

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Kon­takt­auf­nah­me

Ein Bei­trag von Gun­tram Wurst

Wer hät­te das vor we­ni­gen Wo­chen für mög­lich ge­hal­ten: Ein Vi­rus ver­brei­tet sich über die gan­ze Welt und legt gro­ße Tei­le des öf­fent­li­chen Le­bens lahm. Vie­le hat­ten ge­glaubt: Wir Men­schen ha­ben den La­den hier im Griff. Selbst das Kli­ma und un­se­ren Pla­ne­ten kön­nen wir ret­ten. Nun er­le­ben wir: Wir Men­schen ha­ben nichts im Griff. Im Ge­gen­teil. Der Vi­rus hat uns im Griff. Er hält uns fest und schränkt die Be­we­gungs­mög­lich­kei­ten ein. Wir sit­zen fest. Nicht we­ni­ge sit­zen zu Hau­se in Qua­ran­tä­ne fest, weil der Vi­rus sie be­fal­len hat oder An­ge­hö­ri­ge be­trof­fen sind. Auch al­len an­de­ren ist es emp­foh­len und zum Teil so­gar ver­ord­net, in den ei­ge­nen vier Wän­den zu blei­ben. Ver­an­stal­tun­gen wer­den ab­ge­sagt, öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen, Re­stau­rants, Schu­len und Ge­schäf­te blei­ben ge­schlos­sen. Da­für gibt es lo­gi­sche und nach­voll­zieh­ba­re Grün­de. Die wei­te­re Aus­brei­tung des Vi­rus soll und muss ver­hin­dert wer­den. An­ders als durch Kon­takt­ver­mei­dung ist das aber nicht mög­lich. Wir tun da­her gut dar­an, un­se­ren per­sön­li­chen Bei­trag da­für zu leis­ten.
Das Haus nicht ver­las­sen zu dür­fen und auf al­le sonst üb­li­chen Kon­tak­te mit an­de­ren Men­schen ver­zich­ten zu müs­sen, ist für vie­le ei­ne de­pri­mie­ren­de Si­tua­ti­on. Lan­ge­wei­le kommt auf. Ein­sam­keit macht sich breit. Man­chem fällt da die De­cke im sprich­wört­li­chen Sin­ne auf den Kopf. Er fühlt sich wie im Hausarrest.

Mit die­ser Er­fah­rung sind wir nicht al­lein. Schon Pau­lus ging es so. Auch sei­ne Be­we­gungs­frei­heit war mas­siv be­schränkt. Sein Auf­ent­halts­ort war aber nicht das ge­müt­li­che So­fa im be­heiz­ten Haus mit Blick aus dem Fens­ter wie bei uns, son­dern der kal­te Bo­den ei­ner fins­te­ren Zel­le. Er saß im Knast. Mit ei­ser­nen Ket­ten fest­ge­bun­den. Er hat­te al­len Grund, de­pri­miert und vol­ler Angst vor der Zu­kunft zu sein. Auch heu­te über­kommt vie­le Men­schen die Angst auf­grund der Si­tua­ti­on. Fra­gen quä­len. Wie wird es wei­ter­ge­hen? Wer­den wir den Vi­rus in den Griff be­kom­men? Wird mei­ne Fir­ma über­le­ben? Was wird aus mei­nem Ar­beits­platz? Wer­den das Geld und die Le­bens­mit­tel rei­chen?
Es ist er­staun­lich, was wir in der Bi­bel wei­ter über Pau­lus le­sen. Trotz Ge­fan­gen­schaft und dunk­ler Per­spek­ti­ve ist er kei­nes­wegs de­pri­miert. Kei­ne Spur bei ihm von Angst, Un­si­cher­heit und Re­si­gna­ti­on. Viel­mehr ist er von gro­ßer Hoff­nung, Zu­ver­sicht und Freu­de ge­prägt. War­um? Pau­lus weiß: Auch, wenn die Kon­tak­te zu an­de­ren Men­schen ab­ge­schnit­ten sind, so kann ihm doch nichts und nie­mand den Kon­takt zu sei­nem Gott und des­sen Wort ver­weh­ren. Das kön­nen wir auch heu­te wis­sen. Wäh­rend Kon­takt­ver­mei­dung zwi­schen Men­schen in die­sen Ta­gen nö­tig ist, so ist doch Kon­takt­auf­nah­me mit dem Wort Got­tes je­der­zeit mög­lich. Das hat ei­nen ein­fa­chen Grund. Im Ge­gen­satz zu Pau­lus und uns sitzt Got­tes Wort nicht ir­gend­wo fest. Es gilt, was Pau­lus sag­te: „Got­tes Wort ist nicht ge­bun­den“ (2.Tim.2,9). Es ist nicht ein­ge­schränkt. Sei­ne Wir­kung und sein Wir­kungs­kreis sind durch nichts be­grenzt. Zel­len­tü­ren und Haus­wän­de kön­nen es nicht auf­hal­ten. Wenn wir un­se­re Häu­ser nicht ver­las­sen kön­nen, so kann es doch zu uns hin­ein­kom­men. Auch zwi­schen zwei Buch­de­ckeln ist Got­tes Wort nicht ge­fan­gen oder ein­ge­sperrt. Es kann von uns zu je­der Zeit ge­le­sen wer­den, und das nicht nur auf Sei­ten aus Pa­pier in ei­nem Buch. Rund um die Uhr ha­ben wir Zu­gang da­zu über In­ter­net und un­ser Smart­phone. Lei­der ma­chen wir heu­te zu we­nig da­von Ge­brauch. Vie­le von uns le­sen nur sel­ten oder nie in Got­tes Wort. Al­les Mög­li­che hält uns da­von ab. In un­se­rer schnell­le­bi­gen Zeit, in der wir oft rast­los hier­hin und dort­hin un­ter­wegs sind, nimmt uns vie­les in Be­schlag. Man­ches er­scheint wich­ti­ger als Got­tes Wort. 
Nun ist die Fol­ge der ge­gen­wär­ti­gen Si­tua­ti­on: Wir kön­nen nicht mehr dau­ernd un­ter­wegs sein. Vie­les, was uns sonst be­schäf­tigt, ruht erst ein­mal not­ge­drun­gen. Was uns oft ab­lenkt, ist vor­über­ge­hend nicht mehr da. Wir ha­ben plötz­lich Zeit. Man­che so­gar mehr, als ih­nen lieb ist.
Von Pau­lus kön­nen wir ler­nen, wie mit so ei­ner Si­tua­ti­on am bes­ten um­zu­ge­hen ist, um nicht de­pri­miert und ängst­lich zu wer­den. Es ihm gleich zu tun, ist mit Si­cher­heit ei­ne gu­te Idee: Wir kön­nen die ein­mal zur Ver­fü­gung ste­hen­de Zeit da­für nut­zen, um in Got­tes Wort zu le­sen. Das ist mit Si­cher­heit bes­ser, als sich vor Lan­ge­wei­le die De­cke auf den Kopf fal­len zu lassen. 

Es gibt aber ei­nen noch viel wich­ti­ge­ren Grund: Got­tes Wort ist ei­ne ech­te Hil­fe in der jet­zi­gen Si­tua­ti­on. „Das Evan­ge­li­um ist die Kraft Got­tes, die je­den ret­tet, der glaubt.“ (Röm 1,16). Im Ge­gen­satz zu den vie­len schlech­ten Nach­rich­ten die­ser Ta­ge ist das Evan­ge­li­um ei­ne gu­te Nach­richt, so­gar die bes­te Nach­richt über­haupt. Es ist die Nach­richt vom Ret­ter für al­le Men­schen: Je­sus Chris­tus. Die­se ret­ten­de Bot­schaft ist kein be­lang­lo­ses und kraft­lo­ses Ge­re­de. Viel­mehr ha­ben die Wor­te des all­mäch­ti­gen Got­tes Kraft. Wer­den sie in der Bi­bel ge­le­sen, ge­glaubt und ih­nen ver­traut, ge­ben Sie Kraft, auch in wid­ri­gen Um­stän­den durch­zu­hal­ten. In Zei­ten gro­ßer Un­si­cher­heit ge­ben sie zu­dem Halt und ein trag­fä­hi­ges Fun­da­ment für das ei­ge­ne Le­ben. Sie neh­men die Angst vor ei­ner un­si­che­ren Zu­kunft, in­dem sie die Per­spek­ti­ve ei­ner si­che­ren Zu­kunft bei Gott be­nen­nen. Da­durch ge­ben sie Hoff­nung, auch wenn vie­les heu­te hoff­nungs­los er­scheint. Au­ßer­dem mo­ti­vie­ren sie und ma­chen be­reit, de­nen zu hel­fen, die jetzt Hil­fe brau­chen. Und was am wich­tigs­ten ist: Got­tes Wor­te schen­ken je­dem Men­schen Ret­tung und ein neu­es Le­ben, wenn er ih­nen ver­traut und an sie glaubt. 
Des­halb bit­te ich Dich: Wenn Du schon täg­lich schlech­te Nach­rich­ten über Dich er­ge­hen las­sen musst, dann lass als Ge­gen­pol die gu­te Nach­richt der Bi­bel an dich ran. Nut­ze die jetzt vor­han­de­ne Zeit. Lies in der Bi­bel! Wenn Du das mit of­fe­nem und su­chen­dem Her­zen tust, dann kommt Gott selbst zu dir. Das hat er ver­spro­chen. Dann bist Du in dei­nen vier Wän­den nicht mehr al­lein, son­dern hast den all­mäch­ti­gen Gott an Dei­ner Sei­te. Wie bei Pau­lus wei­chen die Angst und die Un­si­cher­heit der Zu­ver­sicht und Hoff­nung auch bei Dir. Lässt du Got­tes Wort und da­mit Gott sel­ber in Dein Haus und in Dein Herz? 

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